Mittwoch 26. März um 18.00 Uhr
Veronika, der Lenz ist da. Die Mädchen singen tra-la-la und im Heimathaus gehen die Plattdeutschen Küeraomde „Waterdüörsken unterm Bosen“ wieder los die es schon seit Ende 2009 dort gibt.
Für alle denen diese Begriffe nicht geläufig sind, der Bosen war in alten Bauernhäusern der Rauchfang über dem offenen Feuer in der Diele, und „Waterdüörsken“ = „Wasser dreschen“, ist etwas was eigentlich völlig unmöglich und unnütz ist, Gedroschen wurde früher mit einem hölzernen Dreschflegel nur das Korn. Man schlug mit dem Flegel auf die Ähren und das Korn rann heraus. Nun stelle sich aber einer einmal vor, man würde mit so einem Dreschflegel auf Wasser schlagen es kann dabei doch nur eine völlig sinnlose, gewaltige Spritzerei herauskommen. Deshalb sagte man früher, wenn in einer Männerrunde die Gespräche nach dem Genuss von etlichen Bierchen oder Schnäpschen immer lauer, lustiger und lebhafter wurden in däftigsten münsterländer Platt:“ Wat häbt se`t wier an`t Waterdüörsken
Völlig sinnlos geht es bei unseren Küeraomden allerdings nicht zu. Wir wollen dort zwar nicht die Welt retten, aber in Erinnerung bringen, dass es diese Sprache immer noch gibt und
den Gebrauch dieser Sprache in die nächste oder auch in die übernächste Generation hinüberretten indem wir uns zwanglos aber wenn eben möglich auf Plattdeutsch unterhalten.
An den Abenden wird kein besonderes Programm geboten. Jeder der will kann das Wort ergreifen und sich somit am Gespräch beteiligen. Wenn jemand also das Plattdeutsche zwar noch versteht, aber nicht mehr frei sprechen kann und einmal bei uns einmal hereinschauen will soll er, oder sie, das ruhig tun. Diesen Leuten ist es erlaubt hochdeutsch zu sprechen. Allerdings bleiben wir bei der Stange. Die Antwort gibt es in Platt, kann aber notfalls ins Hochdeutsche übersetzt werden.