Kötterhaus Storm

Sehr geehrte Gäste,
der Heimatverein Hauenhorst/Catenhorn e.V. begrüßt Sie in seinem historischen Kötterhaus. Es wurde am 23.09.1994 eingeweiht und wird seitdem als Heimathaus genutzt.

Kötterhaus von 1830
Das Kötterhaus, errichtet um 1830, stand ursprünglich in der Bauerschaft Catenhorn auf dem Hof Storm, ca. 2 km vom heutigen Standort entfernt. In seiner Urform war das Kötterhaus ein Vier-Ständer-Fachwerkbau von 14 m x 11,50 m, wie er im ehemaligen Amt Rheine im 18. und bis weit ins 19. Jahrhundert üblich war. Erst 1873 erweiterte der damalige Eigentümer, der Landwirt Wiegers, den Fachwerkbau um ein Wohnhaus von 7,50 m Länge, und zwar als Backsteinbau.

Das Fachwerkhaus
Eine Außenbesichtigung läßt die beiden Baukörper und vor allem die Konstruktion des Fachwerkbaus deutlich werden. Mächtige Sandsteinquader, die Plinten, bilden die Grundmauern. Darauf steht das Fachwerk aus Eichenholz, dessen Fächer mit Backsteinen ausgemauert sind. Als Mörtel wurde der bewährte Baumberger Kalk verwendet, der sich Nässe und Trockenheit gut anpassen kann. So werden Fugenrisse zwischen der Backsteinausfachung und dem Fachwerk weitgehend vermieden. Durch die kleinen Holztüren bzw. – Klappen wurden die Viehställe entmistet. Als Speicher für das ungedroschene Getreide diente früher der Dachboden, dessen Satteldach mit Hohlziegeln eingedeckt ist, die auf Strohdocken liegen. Zukünftig sollen auf dem Dachboden historische bäuerliche Gebrauchsgegenstände gelagert bzw. ausgestellt werden.

Auf der Tenne: Piär- und Kohsiete
Durch das Dielentor an der nördlichen Giebelseite betritt man den Wirtschaftsteil des Hauses, die Diele bzw. Tenne. Damit man den Raum besser nutzen kann, sind alle früheren Stalleinbauten und sonstige Unterteilungen entfernt worden. Ursprünglich lebten Mensch und Tier auf der Tenne zusammen.
Die rechte Seite war die Piärsiete, also die Pferdeseite, und die linke die Kohsiete, die Kuhseite. An die Ställe schlossen sich für Knechte und Mägde Schlafkammern an, die im Winter durch die Wärme aus den nahen Ställen leicht temperiert wurden. In größeren Bauernhäusern fand die Tenne ihren Abschluß in der Mittelkammer, wo z.B. Milch zu Butter verarbeitet wurde.

Im Westfälischen Himmel
Den Mittelpunkt des Wohnteiles bildete die Küche mit dem Flett, dem offenen Herdfeuer, dessen Rauch durch den Rauchfang bzw. Bosen in den Kamin abzog. Im Bosen, dem Westfälischen Himmel hingen Speckseiten, Schinken und Würste, die durch Feuer und Rauch haltbar und schmackhaft wurden. Das Herdfeuer des Heimathauses gehört nicht zum Originalbestand des Stormschen Kötterhauses, sondern stammt vom Hof Heckmann in Catenhorn. Rechts und links vom Herdfeuer liegen drei Räume, die heute als Küche oder Versammlungsraum genutzt werden.

Upkammer und Keller
In der Mitte des 1873 angebauten Backsteinhauses befindet sich ein besonderer Raum, die Upkammer. Sie war der eigentliche Wohnraum für die ganze Familie, da außer der Flettküche die Upkammer der einzige Raum im Hause war, der beheizt werden konnte. Die Upkammer bzw. Aufkammer liegt deutlich höher als die anderen Räume; denn unter ihr befindet sich ein Kriechkeller als Vorratsraum u.a. für Kartoffeln.   Ein Heimathaus für alle Das Heimathaus kann von allen Vereinen, Institutionen und Gemeinschaften genutzt werden, jedoch nicht für private Feiern. Ein Werkraum für die Jugendarbeit, Sanitäranlagen und andere Räume liegen im Kellergeschoß.

Wir wünschen Ihnen ein paar schöne Stunden bei uns im Heimathaus Hauenhorst. Heimatverein Hauenhorst/Catenhorn e.V.  “Unser Dorf soll schöner werden!”

Der Vorstand